Heinz Braun, 11. Obermeister (1982 – 1986)
Hermann Aichele, 12. Obermeister (1986 – 2014)

  • Die 70iger und 80iger Jahre waren geprägt von einem immer differenzierteren Backwarenangebot, die Qualitätssteigerung und die reiche Angebotspalette gaben den Betrieben so nach und nach ihr gutes Auskommen. Freilich hing es davon ab, wie viele gut ausgebildete Kräfte zur Verfügung standen. Wenn vom allzu früh verstorbenen Obermeister Heinz Braun gesprochen wird, dann wird ihm ehrfurchtsvoll der Titel „Bäckerkünstler“ zuerkannt. Backen ist ein Handwerk, aber mit Heinz Braun wurde es zur Kunst geadelt. Als stellvertretender Obermeister stand die Getaltung des 100jährigen Jubiläums unter seiner Leitung mit seinem hohen Anspruch. Nach dem Jubiläum wurde Heinz Braun selbst Obermeister. „Er wollte von Anfang an die gute Zusammenarbeit aller Gruppierungen der Bäckerinnung stärken: Die BÄKO Südbaden, die Sängerrunde, die Gemeinschaftsbäckerei, der Fachverein, die Bäckerfußballer, die Bäckerkegler, ebenso die Gewerbeschule, Innungskrankenkasse, Handwerkskammer, Gewerbeaufsichtsamt und Wirtschaftskontrolldienst. Er wünsche sich Teamarbeit“ (Heiligabend 1982, Allgemeine Bäckerzeitung).
  • Fritz Weber wurde Ende November 1983 in der Gerichtslaube feierlich zum Ehrenobermeister ernannt.
  • Bei den Herbstaktionen 1984 wurde der Vorschlag des stellvertretenden Obermeisters Hermann Aichele gern aufgegriffen, den Oberbürgermeister mit Christstollen aufzuwiegen. Die Innungsbetriebe sollten die Stollen stiften und diese sollten zugunsten der Aktion „Weihnachtswunsch“ der BZ verkauft werden. Doch der OB wollt nicht!
  • Sehr gut kam stattdessen die „rollende Backstube“ zum 150jährigen Jubiläum der Bundesbahn auf dem Freiburger Hauptbahnhof an. Zulieferer war die Gemeinschaftsbäckerei unter der Leitung von Hans Doll.
  • Vier Tage vor seinem 51. Geburtstag stirbt Heinz Braun. „Die Freiburger Bäcker verlieren einen ihrer tatkräftigsten Kollegen.“ (Badische Zeitung).
  • Auf der Generalversammlung am 9. April 1986 wurde Hermann Aichele mit großer Mehrheit zum neuen Obermeister gewählt. Erstmals findet sich auch eine Frau, Margrit Faller, im Vorstand der Bäckerinnung Freiburg.
  • Am 12. Oktober 1986 gibt es auf der Landesgartenschau einen Bäckertag, an dem ein Bäckerbaum, eine Eiche mit Wachstumsgarantie, gepflanzt wird.
  • Die nächsten Jahre sind angefüllt mit Sanierungen im Innungshaus und seinen verschiedenen Gebäudeteilen, auch der Innungssaal wird renoviert.
  • Für 1989/90 wird die Einrichtung eines Brotmarktes nach Schweizer Vorbild auf dem Rathausplatz an jedem Erntedanksamstag vorgeschlagen. Es ist  der erste seiner Art in Deutschland, der mittlerweile viele Nachahmer gefunden hat. Im Jubiläumsjahr 2007 feiert der Brotmarkt seinen 18. Geburtstag, er ist volljährig und eine attraktive Freiburger Institution.
  • Die Qualität des Freiburger Bäckerhandwerks zeigt sich an den vielen Goldmedaillen, die unsere Innungsbetriebe für hervorragende Backwaren erreichen.
  • 1997 wird eine Tradition geschaffen: Die Sängerrunde der Bäckerinnung darf jedes Jahr am Samstag vor dem Erntedankfest den Gottesdienst im Freiburger Münster musikalisch gestalten. Bäckermeister Karl Gallus steuerte bisher mit großem Einsatz jeweils die wunderschöne mannshohe Erntekrone aus Brotteig bei.
  • 1999: Das Ende der Gemeinschaftsbäckerei eG, die 1965 gegründet wurde und im Auftrag von 36 Freiburger Bäckereibetrieben einen Teil des Brot- und Brötchensortiments für die kleinen Bäckereien herstellte; sie verlor mit der zunehmenden Schließung von kleinen Bäckereibetrieben ihre Genossen. Deshalb entschieden sich 1999 die verbliebenen Genossenschaftsmitglieder, diese ursprünglich ausgezeichnete Idee aufzugeben und die Gemeinschaftsbäckerei eG zu schließen.
  • Seit dem Jahr 2000 heißt die Handwerksmesse „Baden-Messe“; die Bäckerinnung wurde eingeladen, sich ab sofort jährlich mit einer „lebenden“ Backstube zu präsentieren. Die Resonanz ist hervorragend, es ist eine werbewirksame Aktion für das Bäckerhandwerk.
  • Mit Obermeister Hermann Aichele ist es gelungen, die Beziehungen des Bäckerhandwerks zur Stadt und zu überregionalen Institutionen zu intensivieren. Rastlos, unermüdlich, dabei freundlich und immer vermittelnd, von klarem Sachverstand geleitet, schafft er es, Verbindung und Verbindlichkeit zu vereinen. Er ist nicht nur Obermeister, sondern auch Stadtrat, dort im Sport- und Kulturausschuss besonders engagiert, Vorstand der Sängerrunde, stellvertretender Präsident der Handwerkskammer. Nach seiner gekonnten Organisation des 100jährigen Sängerrundenjubiläums folgt ein Jahr später die aufwändige Ausrichtung des 125jährigen Jubiläums der Bäckerinnung Freiburg – Breisgau – Hochschwarzwald.