Heinrich Dornoff, 3. Obermeister (1909 – 1911)
Jakob Schmidt, 4. Obermeister (1911 – 1933)

  • Im Juni 1908 wird das 25-jährige Jubiläum in den Sälen des neu erworbenen Innungshauses festlich begangen.
  • Am 28. Januar 1909 wird Josef Benz Ehrenobermeister wegen seiner großartigen Verdienste um das Innungshaus.
  • Wegen Auseinandersetzungen um die Sonntagsruhe der Bäckerei verzichtet Heinrich Dornoff bereits zwei Jahre später auf sein Amt, bleibt weiterhin in brenzligen Angelegenheiten aktiv.

Durch Einberufungsbefehle zum Ersten Weltkrieg wird 1914 eine große Zahl der Betriebe geschlossen, außerdem wird mitten im Krieg die Nachtarbeit verboten. Es greift Zwangswirtschaft um sich: Für die Mehlverteilung sind ab 1915 Stadtrat und Reichtagsabgeordneter Karl Hauser und der ehemalige Obermeister Heinrich Dornoff zuständig. Die Aufgabe ist schwierig, es gibt nur Roggenmehl. Die Lage verschlimmert sich: Brennstoffmangel zwingt weitere Betriebe zur Schließung. Als dann eine Sozialisierung der Wirtschaft einsetzt, den gesamten Brotbedarf sollte eine Großbäckerei herstellen, kann dies die energische Innungsführung noch verhindern.

Die Zwangsbewirtschaftung dauert bis zum Höhepunkt der Inflation am 15. November 1923. Der Einführung der „Rentenmark“, gelingt es, die Inflation zu beenden. Überdies schmolz in dieser Zeit das Betriebskapital der Bäckerinnung auf ein Nichts zusammen. Allein im Schicksalsjahr 1923 erhöhte sich der Brotpreis 70 mal!

Nach dem schweren Wiederbeginn wurde die Verwaltung der Bäckerinnung 1925 in das zweite Obergeschoss verlegt und der neue, noch heute ansprechende Sitzungssaal geschaffen. Trotz zunehmender Massenarbeitslosigkeit und Geldknappheit war die Innung 1930 zur Stiftung eines Glasfensters im Historischen Kaufhaus am Münsterplatz bereit. (Eine ähnliche Geste der Stadt gegenüber erfolgte 1982 mit einer Spende bei er Ausstattung der Gerichtslaube.)