Adolf Peter, 5. Obermeister (1933 – 1943)
Karl Häussler senior, 6. Obermeister kommissarisch (1943 – 1944)
Jakob Dann, 7. Obermeister (1944 – 1945)
Leopold Moosmann, 8. Obermeister (1945 – 1960)

Das 50-jährige Jubiläum wurde nur durch eine kleine Feier am 27. November 1932 gewürdigt, die Volkswirtschaft hatte mit einer Arbeitslosenzahl von sieben Millionen Menschen zu kämpfen. Die Kriegsschulden waren durch die Weimarer Republik gerade abbezahlt, aber die Not auf den Straßen und der Terror spitzten sich zu. Zwei Monate später kam am 30. Januar 1933 die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten. Mit der sogenannten „Gleichschaltung“ wurde der Innung aufgezwungen, es müssten 51% ihrer Mitglieder Parteigenossen der NSDAP sein. Selbst in der Sängerrunde gibt es Protokollberichte, welche diese Auseinandersetzung hautnah spüren lassen. Am 27. April 1933 beschließt der Gesamtvorstand der Bäckerinnung Freiburg den Rücktritt.

  • Die NSDAP führt neue Feste ein: Maifeiertag, Festtag des „Nährstandes“ (anstatt von Erntedank), Winterhilfswerk, mehr oder weniger aufgezwungene Spendenaktionen.
  • Der Fettverbrauch musste im Fettbuch aufgezeichnet werden. Mais- und Kartoffelmehl mussten wieder mal dem knappen Mehl beigemischt werden.
  • Kriegsvorbereitungen waren spürbar: Einführung von Lebensmittelkarten, ständige Mehlstandsmeldungen, eine Flut von kleinlichen Verordnungen der Ernährungsämter.
  • Bei Kriegsausbruch 1939 gab es 236 Bäckereien im Innungsbezirk, 138 in Freiburg, 98 in den Landgemeinden, wieder Einberufung von Bäckermeistern und Gesellen.
  • Hier ist der unglaubliche Einsatz der Meisterfrauen zu würdigen, die oft mit ausländischen Arbeitskräften, die nicht einmal deutsch konnten, die Betriebe aufrecht erhielten, zu allem Leid gab es viel zu wenig Kohlen für die Backöfen.
  • Ende 1944 wie die Herstellung von Feinbackwaren untersagt, ebenso erfolgt kein Brezelverkauf mehr.
  • Am 27. November 1944 geht beim Bombenangriff Freiburg in Flammen auf. 43 Bäckereien sind vollständig vernichtet, übrig bleiben 46 Betriebe in der Stadt, 68 auf dem Land, glücklicherweise ist das Innungshaus nicht vollständig zerstört.
  • Mit dem Ende des 2. Weltkrieges am 8. Mai 1945 bekommen die betriebsfähigen Bäckereien Mehl für höchstens zwei Tage zugeteilt.
  • Der französische Stadtkommandant läßt durch die wiedererstandene Handwerkskammer am 26. Juli 1945 eine erste Innungsversammlung einberufen. Es fehlt an allem, selbst am Salz, es wird eine Mehl-Lenkstelle eingerichtet für Mehl, das gar nicht da ist. Besonders bedrückend ist die Hungerzeit von Juni bis August 1947, in der ohne Mehl nur Maisbrot geboten werden konnte. Erfindungsreiche Bäckermeister erfanden für die unendlichen Menschenschlangen ein Mais-Gerstenbrot. Drohende Stilllegungen von Betrieben konnten durch die Innung verhindert werden.
  • 1946 gibt es erstmals wieder Gesellenprüfungen, der Prüfling muss 2 Pfund Mehl mitbringen, und im Winter 1946 finden erste Meisterprüfungen statt.
  • Die Währungsreform vom 20. Juli 1948 lässt die Backbetriebe ohne Betriebsmittel und Warenbestände (wie nach der Inflation 1923) zurück.
  • Glück für die gesamte Republik bedeutet der Marshallplan, Deutschland kann wieder wirtschaftlich und politisch selbst bestimmen.
  • Ab 1950 gibt es wieder ausreichend „Roh- und Hilfsstoffe“ (Geschäftsbericht 1950), es setzt sich die lang ersehnte freie Wirtschaft durch, auch mit ihrer Schattenseite Konkurrenzkampf.
  • Steigt der Getreidepreis, so steigt auch der Brotpreis. Die Bäcker dafür verantwortlich zu machen, war unverantwortlich und tendenziös. „Die Behörden scheuten sich nicht, unter dem Druck der Masse „gerechte“ Brotpreise zuzubilligen. Preisempfehlungen der Innungen wurden unter Strafe gestellt.“
  • Die mit hergestellte Brotsorte war nach wie vor das staatlich subventionierte „Konsumbrot“, ein Brot, gebacken nach staatlich festgelegten Mehltypen und wechselnden Mischungsvorschriften.